Frau mit Sichelzellkrise schaut trotz Schmerzen zuversichtlich

Schmerzkrisen bei Sichelzellkrank-heit

Schmerzkrisen bei Sichelzellkrankheit

Schmerzen sind das häufigste Symptom der Sichelzellkrankheit und können kurzfristig (akut) oder langfristig (chronisch) auftreten.1 Wenn Du mit der Sichelzellkrankheit lebst, hast Du vermutlich häufig Schmerzen.1

Deshalb möchten wir Dir im Folgenden gerne zeigen, was akute Schmerzkrisen und chronische Schmerzen verursacht und wie Du sie angehen oder ihnen vorbeugen kannst.

Abbildung: Umgang mit Schmerzkrisen der Sichelzellanämie
John hat eine Sichelzellkrise und blickt in die Kamera

Schmerzen sind Teil des Lebens mit der Sichelzellkrankheit

Akute, starke Schmerzen, die plötzlich auftreten, sind die häufigste Komplikation der Sichelzellkrankheit.1 Allerdings kann es auch sein, dass Du (zusätzlich) unter langanhaltenden (chronischen) Schmerzen leidest.1,2 Je nach Alter können die Schmerzen häufiger typische Körperstellen betreffen: Säuglinge und Kleinkinder entwickeln häufig schmerzhafte Schwellungen der Finger und Zehen, bei älteren Kindern und Erwachsenen sind z. B. eher Rippen und Oberschenkel betroffen.1-3

Wie lange eine Schmerzkrise dauert und wie oft sie auftritt, ist bei jedem Menschen mit der Sichelzellkrankheit anders.1,2

Was verursacht Schmerzkrisen bei Sichelzellkrankheit?

Schmerzkrisen werden durch verstopfte Blutgefäße verursacht

Die charakteristischen, sichelförmigen Blutkörperchen bei Menschen mit der Sichelzellkrankheit können sich nur schwer durch die Blutgefäße bewegen.4 Bleiben sie aneinander hängen, dann lagern sie sich als Pfropf in den Blutgefäßen ab.4

Diese Ablagerungen können so groß werden, dass das Blut nicht mehr ungehindert durch die Adern fließen kann und diese verstopft.4 Bei einem eingeschränkten Blutfluss werden Teile des Körpers nicht mehr mit genügend Sauerstoff versorgt, was eine Schädigung des Gewebes und Schmerzen verursacht.4

Frau mit Sichelzellanämie trinkt ausreichend Wasser, um Schmerzkrisen vorzubeugen

Lass uns darüber sprechen wie Du mit der Sichelzellkrankheit aktiv bleiben kannst

Schmerzen bestmöglich vermeiden :

Medikamente und bestimmte Verhaltensweisen können helfen

Schmerzen und Schmerzkrisen lassen sich reduzieren.1,2 Deine Ärztin oder Dein Arzt, aber auch andere Betroffene können Dir Tipps geben, was Du genau tun kannst. Es gibt zum Beispiel Medikamente, die helfen können, die Anzahl der Schmerzkrisen zu vermindern.1,2 Aber Arzneimittel sind nicht Deine einzige Option!

Schmerzen können auch durch äußere Faktoren wie Überanstrengung, zu wenig Flüssigkeit oder sogar das Wetter ausgelöst werden.5

Beispiele, wie Du Schmerzkrisen vorbeugen kannst:  1,2,5

  • mit ausreichend Flüssigkeit und gesunder Ernährung
  • mit dem Vermeiden extremer Temperaturen
  • mit ausreichend Ruhe und möglicherweise einer Entspannungstechnik, die Dir zusagt

Es wichtig, das Risiko für Schmerzkrisen und den Wunsch nach Bewegungen, die Dir Spaß macht und gut tut, zu balancieren.1,2,5 Manche Sportarten können für Menschen mit der Sichelzellkrankheit jedoch nicht geeignet sein.1,2,5 Deshalb ist Vorsicht geboten, welche Art von Aktivität man für sich auswählt. Aber auch Menschen mit der Sichelzellkrankheit können und sollten aktiv bleiben – und im Idealfall auch noch Spaß dabei haben!5 Über die Vorteile der körperlichen Bewegung informiert Dich die Seite “Die Vorteile, aktiv zu bleiben”.

Schmerzbewältigung:

Umgang mit einer Schmerzkrise zu Hause

Manchmal kannst Du Schmerzkrisen zu Hause selbst in den Griff bekommen.1,6 Dein Behandlungsteam sowie andere Betroffene geben Dir sicher gerne Tipps was Du hierfür tun kannst. Mit ihnen solltest Du dazu in Absprache bleiben.1

Was Du zu Hause selbst tun kannst:

  • Frei verkäufliche Schmerzmittel, die Deine Ärztin oder Dein Arzt Dir empfehlen, können Dir helfen, Deine Schmerzen in den Griff zu bekommen.6
  • Versuche Dich, z. B. mithilfe von Massagen oder autogenem Training, zu entspannen.6
  • Halte Dich warm!6 Denk aber daran, zu heiße Temperaturen zu vermeiden.5
  • Trink genug!6
Frau mit Sichelzellanämie hält sich warm, um Schmerzkrisen vorzubeugen

Schwere Schmerzkrisen müssen im Krankenhaus behandelt werden

Schmerzkrisen können manchmal sehr schlimm sein. Wenn Du eine hast und sie selbst nicht in den Griff bekommst, solltest Du in ein Krankenhaus gehen.1 Dort können Deine Schmerzen effektiver behandelt werden.1 Außerdem wirst Du überwacht und falls Komplikationen auftreten, erhältst Du sofort die passende Therapie.1 Um die für Dich beste Behandlung zu erhalten, ist es für die Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus wichtig zu wissen, dass Du die Sichelzellkrankheit hast. Daher ist es sehr hilfreich, wenn Du Informationen über Deine laufenden Behandlungen dabei hast. Dazu kann es nützlich sein, wenn Du Dir von Deiner Ärztin oder Deinem Arzt einen Arztbrief ausstellen lässt, welchen Du in der Klinik vorzeigen kannst. Auf alle Fälle ist es empfehlenswert, gemeinsam mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt einen Plan zu erstellen, der Dir sagt, wie Du in außergewöhnlichen Schmerzsituationen handeln solltest. Im Notfall wähle immer den Notruf: 112.

Bei der Sichellzellkrankheit können Tagebücher helfen herauszufinden, was die Schmerzen auslöst

Ein Tagebuch zu führen, kann Dir helfen zu klären, was Dir Schmerzen bereitet und was Dir während einer Krise hilft. Ein solches Wohlfühljournal ist der perfekte Ort für persönlichen Notizen.

Management von chronischen Schmerzen

Wenn Schmerzen drei Monate oder länger anhalten, spricht man von „chronischen Schmerzen“.7

Manche Menschen mit der Sichelzellkrankheit haben sogar Dauerschmerzen.1,2 Wenn Du unter chronischen Schmerzen leidest, werden diese sicher schon von Deiner Ärztin oder Deinem Arzt behandelt. Zusätzlich gibt es Strategien, die Du selbst umsetzen kannst, um Dir das Leben mit chronischen Schmerzen zu erleichtern.

Giuseppe lacht trotz chronischen Schmerzen und der Sichelzellkrise
Clementine lebt mit Sichelzellenanämie und Schmerzkrise und sitzt im Schneidersitz
  • Lerne Deinen Körper kennen und hör in ihn hinein: Was sind Situationen, in denen Schmerzen auftreten oder stärker werden?

  • Vermeide es zu rauchen und Alkohol zu trinken.5

  • Probiere zusätzliche Methoden zur Schmerzbewältigung aus, wie Entspannungstechniken, Massagen und körperliche Bewegung.5 Sie könnten Dir helfen, ein Gefühl von Kontrolle geben, weil Du die Bewältigung Deiner Erkrankung selbst in die Hand nimmst.

  • Baue Dir ein soziales Netzwerk auf, das Dich positiv unterstützt. Das kann aus Deiner Familie, aus Freundinnen und Freunden oder anderen Menschen, die mit der Sichelzellkrankheit leben, bestehen. Diese Menschen können Dich aufbauen, wenn es Dir schlecht geht.

Zusätzlich zu den Strategien bei chronischen Schmerzen können Dir auch Methoden im Umgang mit akuten Schmerzkrisen helfen.1,2,5 Von Deiner Ärztin oder Deinem Arzt erfährst du sicher, welche Strategien zur Schmerzbewältigung für Dich am effektivsten sind.

Chronische Schmerzen können die Psyche sehr belasten; viele Menschen mit der Sichelzellkrankheit, die chronische Schmerzen haben, können Depressionen erleiden.8

Sprich mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt, wenn Du das Gefühl hast, dass Deine Krankheit Deine psychische Gesundheit beeinträchtigt.

Dein Behandlungsteam kann Dich beraten und Dich unter Umständen an einen Psychologen oder eine Psychologin überweisen.1 Was Du selbst für Deine mentale Gesundheit tun kannst, erfährst Du hier.

Frau mit Sichelzellanämie wird über Sichelzellkrise informiert

Auch wenn Schmerzen ein Teil des Lebens mit der Sichelzellkrankheit sein können, gibt es Methoden, sie besser in den Griff zu bekommen. Und Du kannst selbst viel dazu beitragen!

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